Die Kraft der Männer wird meist früh eingegrenzt. Schon als Kind sind Männer zu laut, zu lebendig, zu kraftvoll, zu schnell, zu gefährlich, zu ungestüm, zu mutig, zu risikoreich. Ihre Bezugspersonen, Mütter, Großmütter, Tanten, Nachbarinnen, Lehrer, Medien sagen Ihnen: Du bist zu laut, Du bist zu lebendig, zu bist zu kraftvoll, zu bist zu wild. Ihre männliche Kraft, die sich als Kind eben ungestüm und ungefiltert zeigt, wird erst von außen abgewertet, später dann auch von innen. Wenn ich in meine Kraft gehe, bin ich zu viel. Dann werde ich abgewertet, bestraft.
Die Folge: die Anfangs ungestüme männliche Energie wird abgewertet, klein gemacht, abgespalten. Oft zuliebe der Mutter. Natürlich wird das Kind der Mutter, die nährt, Sicherheit und Versorgung sicherstellt nicht entgegen treten. Besser werden eigene Impulse abgeschnitten.
Die verlorene Initiation
Sinnvoll wäre, den Kindern beizubringen die eigene männliche Kraft zu steuern und sinnvoll einzusetzen. Zu lernen wie ich die eigene Kraft kanalisieren und zum Nutzen der Gesellschaft einsetzen kann. Leider kennt unsere Gesellschaft die hierzu notwendigen Übergangsrituale für Männer nicht mehr. Keine Räume, in denen Männer durch Schmerz und Angst hindurch in ihre Reife hineinwachsen. Stattdessen: Funktionieren. Taktik. Kontrolle. Und oft eine unbewusste Abspaltung von der eigenen Emotionalität.
Doch tief in seinem Innersten sehnt sich der Mann nach einem Ort, wo er Mann sein darf. Wo er roh und echt Mann sein darf. Er findet diese Räume. Beim Fussball, im Alkohol. Hier kann er roh sein, laut, intensiv, voller Leidenschaft und voller Gefühle.
Die Frau als Brücke zur Rückverbindung
Wonach sich das Männliche sehnt ist ein Raum in dem er sein kann. Mit all seiner Kraft und seiner Intensität. Auch in Dir Mann, der Du das jetzt liest. Das Männliche in Dir will leben und sich der Welt zeigen. Ich kann Deine Angst spüren dass das Weibliche Dich wieder klein machen wird. So wie Du es als Kind schon gelernt hast. Wieder zu intensiv, wieder zu laut, wieder zu oft und wieder zu schnell. All das hast Du schon tausendmal gehört. Und daher Deine männliche Kraft abgeschnitten. Dich ein ordnen lassen in das Leben, in Deine Rollen, in Deine Aufgaben. Und so lebst Du jetzt, in der Hoffnung dass Du fürs Rasenmäher gelobt wirst, fürs Müll raus bringen. Dass Du gesehen wirst in all dem was Du in die Familie und die Beziehung einbringst.
Aber ich sage Dir. Du wirst es dort nicht finden. Es gibt nur einen Ort an dem Du Deine Männlichkeit und Dein Selbst findest. Nicht in Deiner Beziehung, nicht in Deiner Frau und nicht in Deinem Job. Du findest es nur in Dir.
Die Welt wartet auf Deine Männlichkeit. Deine Frau sehnt sich danach. Auch Deine Kinder. Nicht nach der ungefilterten, lauten, polternden Energie. Aber nach der Klarheit in Dir die entsteht, wenn Du lernst Deine Kraft zu beherrschen.
Wenn niemand da ist, stell Dich aufrecht vor den Spiegel. Streck Deine Brust heraus, heb Dein Kinn an. Spüre diese männliche Kraft in Dir selbst und lass sie leben. Sie lebt durch Deinen tiefen Atem in Deinen entspannten offenen Bauch. Lass Deinen Atem durch Deine Glieder strömen und spüre diese Männlichkeit, die Du bist. Ruhig, besonnen, radikal ehrlich.
Männlichkeit zeigt sich in einem klaren Kopf. Lenke Deine männliche Kraft in Deine klaren Entscheidungen, in Deine offene und radikal ehrlich Art, und in Deine grenzenlose Liebe.
Bewusste Beziehung
Bewusste Beziehung ist der Ort, an dem sich wahre Männlichkeit und wahre Weiblichkeit begegnen.
Und dieser Weg beginnt nicht mit einer Technik – sondern mit der Entscheidung, einander wirklich zu sehen. Als Mann. Als Frau. Als Mensch.
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